COPD - Wissen

Hier erfahren Sie, was Sie schon immer über die COPD (Chronisch obstruktive Bronchitis) wissen wollten.
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Wir beantworten sie gern umgehend und fügen relevante Informationen dem Fragenkatalog hinzu.

Was ist die COPD?

Die COPD ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, die mit vermehrter Schleimbildung und eingeengten Bronchien (kleinen Atemwegen) einhergeht. Dadurch kommt es zu einer Zerstörung der Lungenstruktur mit einem Umbau der Lungenbläschen zum sogenannten „Lungenemphysem“.

Wodurch entsteht die COPD?

Die Hauptursache ist das Rauchen. Aber auch Umweltschadstoffe (Stickoxide, Schwermetalle, Ozon und vor allem Feinstäube) können eine COPD verursachen; typische Schadstoffquellen sind Kleinfeueranlagen, Verkehr, Industrieanlagen.

Was passiert in meinem Körper bei COPD?

Die Atmung dient dazu, den Körper mit eingeatmeten Sauerstoff zu versorgen und das „Stoffwechsel-Abfallprodukt“ Kohlendioxid aus dem Körper zu befördern. Sauerstoff gelangt beim Einatmen über die Luftröhre in die Bronchien und weiter bis in die Lungenbläschen. Zudem nehmen die Lungenbläschen Kohlendioxid aus dem Körper auf, um es über die Ausatmung auszuscheiden.

Schreitet die Erkrankung voran, werden immer mehr Lungenbläschen geschädigt und zerstört. Dadurch verschlechtert sich sowohl die Sauerstoff-Versorgung als auch die Kohlendioxid-Entsorgung. Es kommt zur Überblähung der Lunge, dem sogenannten „Lungenemphysem“. Hier kann nicht mehr vollständig ausgeatmet werden. Ein „Ausatem-Stau“ entsteht.

Ist meine COPD heilbar?

Nein, die COPD verläuft chronisch - das bedeutet dauerhaft. Der Verlauf kann aber durch eine gesunde und aktive Lebensweise „ausgebremst“ werden.

Ist die COPD vererbbar?

Nein, aber eine familiäre Häufung ist bekannt. In den letzten Jahren sind ungefähr 16 Genorte identifiziert worden, die die Entstehung einer COPD begünstigen; weitere Forschung hierzu ist jedoch noch notwendig. Sehr selten ist die Ursache der COPD eine Erbkrankheit, der Alpa 1 Antitrypsin-Mangel.

Alpha 1 Antitrypsin ist ein natürliches Eiweiß, dessen Mangel eine Zerstörung der Lunge durch Enzyme hervorruft, besonders rasch bei zusätzlichem Rauchen. Bei Verdacht auf diese Erkrankung ist ein Gentest im Blut notwendig. Schätzungsweise sind in Deutschland ca. 8000-10000 Menschen daran erkrankt.

Welche Beschwerden habe ich durch die COPD?

Typische Symptome der COPD sind Husten, Auswurf und Luftnot bei Belastung. Diese müssen nicht immer gleichzeitig vorhanden sein. Später kommen Müdigkeit, Leistungsverlust, Ruheluftnot und Gewichtsabnahme hinzu.

Wohin gehe ich mit meinen Beschwerden?

Zuerst sollten Sie zu Ihrem Hausarzt gehen. Dieser wird eine körperliche Untersuchung und eine Lungenfunktionsprüfung („Spirometrie“) vornehmen. Bei Bedarf erfolgen zusätzlich Röntgenaufnahmen der Lunge sowie Laboruntersuchungen (Blutentnahmen). Manchmal ist im Verlauf eine Vorstellung beim Spezialisten, dem Lungenfacharzt („Pneumologen“), notwendig.

Wie ist der Verlauf der COPD?

Abhängig von einer weiteren Schädigung der Lunge durch Rauchen oder akute Infekte kommt es zu einer Abnahme der Lungenfunktion, messbar in der Lungenfunktionsanalyse an der max. Ausatemmenge in der ersten Sekunde (FEV1=Einsekundenkapazität). Diese nimmt bei einer COPD um ca. 30ml/Jahr, bei Rauchern sogar um 90ml/Jahr ab.

Welche Folgen hat die COPD für mich?

Durch die bestehende Belastungsluftnot sind Sie eingeschränkt leistungsfähig im alltäglichen Leben. Sie beginnen, sich körperlich zu schonen. Eine Besiedlung Ihrer kranken Lungenwege mit speziellen Bakterien ruft akute Infektionen hervor.

Dies führt in einer Abwärtsspirale zu weiterem Leistungsverlust und einer Reduktion Ihrer Lebensqualität. Endpunkt dieser Entwicklung ist Ihre soziale Isolation. Als typische Begleiterkrankungen können sich bilden: Depressionen, Osteoporose, Herz-Kreislauferkrankungen. Dieser Abwärtsspirale müssen Sie entkommen!

Was kann ich tun?

Das Wichtigste ist der sofortige Rauchstopp! Die regelmäßige und richtige Anwendung Ihrer verordneten Medikamente sowie physiotherapeutische Übungen (Atemgymnastik, Inhalationen) führen zu einer Besserung der Beschwerden.

Ihr Hausarzt oder Facharzt kann Ihnen die Teilnahme an Lungensportgruppen verordnen, in denen Sie mit Gleicherkrankten ein Training der Atemmuskulatur und richtige Atemtechniken (auch für den Notfall) erlernen. Regelmäßige eigene körperliche Aktivitäten können einem Verlust der Leistungsfähigkeit entgegenwirken, Impfungen (Grippeschutz, Pneumokokkenschutz) akuten Infektionen vorbeugen.

Alle 3 Jahre dürfen Sie bei Ihrer Krankenkasse eine ambulante Kur beantragen. Sollten Sie wegen einer akuten Verschlechterung Ihrer COPD stationär im Krankenhaus aufgenommen werden, ist danach auf jeden Fall eine stationäre Rehabilitation durchzuführen. Sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt darauf an!

Was beinhaltet eine „Kur“?

Am Kurort werden mehrere Maßnahmen miteinander verbunden. Sie erhalten täglich physiotherapeutische Anwendungen, wie Inhalationen, Atem- und Krankengymnastik.

In Schulungen erfahren Sie mehr über Ihre Erkrankung, die richtige Behandlung inklusive der korrekten Anwendung Ihrer Medikament sowie das Verhalten im Notfall. Des Weiteren erhalten Sie durch eine allgemeine Gesundheitsschulung Informationen zur richtigen Ernährung und die Möglichkeiten einer Lebensstiländerung.

Sie werden sich täglich an der frischen Luft bewegen, was im Sinne eines Reiz-Reaktionsprinzips und einer körperlichen Anpassungsreaktion (Adaptation) zur Leistungsstärkung und Steigerung der Immunabwehr führt. Ihre Abwärtsspirale läuft nun rückwärts.

Kann ich meine Arbeit fortführen?

Arbeit ist nicht nur wichtig zur Existenzsicherung, sondern bringt auch Selbstbestätigung und Selbstvertrauen und erhält soziale Kontakte. Zu Ihrer Entlastung am Arbeitsplatz können allgemeine Optimierungsmaßnahmen beitragen (z.B. Aufgabenentlastungen, häufige, aber kürzere Pausen etc.) Zusätzlich können Sie sich an Ihren Betriebsarzt wenden. Dieser kann Ihnen bei der Anpassung Ihres Arbeitsplatzes bis hin zum Arbeitsplatzwechsel helfen und Sie über spezielle berufsbezogene Rehabilitationsprogramme informieren.

Habe ich eine Berufserkrankung mit einer COPD?

Wenn Sie regelmäßig auf Ihrem Arbeitsplatz Stäuben, Gasen oder Dämpfen ausgesetzt sind, kann dies zu einer COPD führen. Dies betrifft v.a. Arbeiter im Bau/Kohlebergbau, in der Landwirtschaft, Textilindustrie. Bei Verdacht werden Sie bei einem Arbeitsmediziner oder Spezialisten (Pneumologen) zur Begutachtung vorgestellt.

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